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Die Gründung

Eine regelrechte Pioniertat von 36 fußballbegeisterten Männern führte 1928 zur Gründung des VfL Fontana Finthen. Karl Veit und Alfons Henning haben am 21. Januar eine Versammlung im Lokal von Wilhelm Schmitt in der damaligen Bahnhofstraße (heute Poststraße) einberufen, um die fußballlose Zeit in Finthen zu beenden. Nachdem in den Jahren 1905 bis 1926 immer wieder Fußball-Abteilungen in verschiedenen Vereinen entstanden sind und wieder aufgelöst wurden, wurde die Gründung skeptisch beäugt und ein erneuter Niedergang prophezeit.

Die Gemeindeverwaltung reagierte weniger skeptisch und stellte dem neuen Verein den Sportplatz "Auf der Steig" zur Verfügung. Im Frühjahr 1929 hieß der Meister der C-Klasse im Kreis Mainz tatsächlich VfL Fontana Finthen! Doch nicht nur um die sportliche Anerkennung mussten die Fußballer kämpfen. Vor allem die Herzen und die Unterstützung der Gemeindebewohner mussten sie gewinnen - eine diffizile Aufgabe, wie sich zeigte.

1936 erfolgte der Aufstieg in die Bezirksklasse, der damals zweithöchsten deutschen Fußballklasse. Die Mitglieder- und Zuschauerzahlen stiegen und die Mannschaft und der VfL Fontana Finthen wurde als leistungsstarker Verein mit fairen Spielern hoch geschätzt. Der Name FONTANA war nunmehr in rheinhessischen Fußballkreisen ein Begriff.

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Die Kriegs- und Nachkriegsjahre

Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden viele Aktive zur Wehrmacht eingezogen und es konnte nur der Jugendspielbetrieb aufrecht erhalten werden, den Sportkamerad Josef Andres leitete. Nachdem auch er einberufen wurde, ruhte der Spielbetrieb und das Vereinsleben vollständig bis August 1945.

Nach dem 2. Weltkrieg setzten sich Alfons Henning, Georg Veit, Josef Becker, Ludwig Rehm, Adolf Hörr, Peter Steinbrech und Karl Veit für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ein. Erst ab 1947 konnte der Spielbetrieb wieder reibungslos laufen, nachdem die Klassenaufteilung vollzogen war. In diesem Jahr erfolgte auch der Ausbau des Sportplatzes unter dem Vorsitzenden Jakob Kramer.

Die Sorge um eine adäquate Spielstätte zieht sich durch die gesamte Chronik des Vereins. Der Ausbau der Anlage „"Auf der Steig" nach den Kriegsjahren ist vor allem dem damaligen 1. Vorsitzenden Alfons Henning und Karl Veit zu verdanken, die sich neben der Bespielbarkeit des Platzes für Umzäunungen und Lichtanlage einsetzten.

Weiteres Ansehen erlangte die Fontana durch die langjährige, umsichtige Funktionärsarbeit des damaligen Schriftführers Georg Veit, der bis heute Ehrenvorsitzender des Fußballkreises Mainz ist. Spielergebnisse und Spielberichte, die heute im Internet abrufbar sind, konnte man Anfang der achtziger Jahre druckfrisch am gleichen Tag in Georg Veits Sport-Echo nachlesen.

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Die fünfziger und sechziger Jahre

1951 konnte bereits der Aufstieg in die neu gegründete 1. Amateurliga Südwest gefeiert werden - der höchsten deutschen Amateurklasse.

Noch vor dem 25-jährigen Jubiläum (1953) hatte die FONTANA den Aufstieg aus der untersten Fussballklasse in die erste Amateurliga geschafft. Schon damals prägten die Jugendmannschaften und die gute Nachwuchsarbeit das positive Bild des Vereins. So wurde Jugendleiter Ludwig Rehm zum 25-jährigen Jubiläum Dank und Anerkennung ausgesprochen. Mit fast 300 Mitgliedern hatte sich die Zahl der Aktiven und Förderer seit der Gründung fast verzehnfacht.
Doch die finanzielle Situation trübte das Jubiläumsjahr. Der freiwillige Abstieg in die 2. Amateurliga sollte Kosten sparen. Den Pokalmeister-Titel 1955/56 durfte die B-Jugendmannschaft des VfL Fontana tragen.
1956 hatte der Verein so viele Spieler, dass 2 erste Mannschaften gebildet werden konnten. Während die 1. Mannschaft in der zweiten Amateurliga Südwest Pokalmeister wurde, kam die 1b-Mannschaft durch drei gewonnene Meisterschaften in die B-Klasse.
1963 wechselte der Verein mit seinen Spielern das Vereinslokal Gasthaus Binnefeld-Giesel, das über 30 Jahre lang das Domizil der Fontana war. Erstmals wurde in der Gaststätte Veit "am „Bahnhof" Dusch- und Umkleidekabinen für die Sportler geschaffen, unter Federführung unseres Ehrenvorsitzenden Hans Stenner, der damals stellvertretender Vorsitzender war.
1966 erwarb der Verein die ehemalige Rot-Kreuz-Halle der Stadt Mainz. Damit war das Fundament geschaffen für den Bau eines eigenen Clubhauses „"Auf der Steig", das 1967 eingeweiht wurde. Fleißige Mitglieder des Vereins konnten in vielen Stunden Eigenarbeit die Kosten dafür niedrig halten.
Mit Bürgermeister Reinhold Silz war ein Förderer der Jugendarbeit und des Sports an die Ortsspitze berufen worden. Im April 1968 wurde die erste Flutlichtanlage erstellt. Immer wieder haben sich die Mitglieder durch Engagement und Eigenleistung hervorgetan, sei es bei der Errichtung des Clubheims oder der Instandhaltung des Sportplatzes. Freudig kann vermeldet werden, dass die Schulden getilgt sind und der Verein auf eigenen Beinen stehen kann.
Der sportliche Erfolg blieb auch nicht aus. 1967 gewann die 1. Mannschaft die A-Klassen-Meisterschaft und schaffte den Aufstieg in die II. Amateurliga Rheinhessen. 1971 konnte gegen die 1b-Mannschaft von Wormatia Worms in Gau Odernheim der Hermann-Pokal (heutiger Bezirkspokal) gewonnen werden. Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung eines neuen Führungsstils bei der Fontana hatte in den sechziger und siebziger Jahren die Vorsitzenden Hans Stenner und Egon Lehr; nicht zuletzt angetrieben vom rührigen 2. Vorsitzenden Willi Brodhäcker, der durch seine Beziehungen zur Wirtschaft wichtige Kontakte herstellte und somit dem Verein finanzielle Mittel besorgte. Brodhäcker war es auch, der den Verjüngungsprozess im Vorstand einleitete. Neben dem bereits seit 1971 als Schriftführer fungierenden Siegfried Lehr, übernahm auch Winfried Schmitt als Jugendleiter Verantwortung im Verein.

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Zeit für Veränderungen

Mit dem 50-jährigen Bestehen 1978 konnten 320 Mitglieder gezählt werden. Der Verein hatte es schon lange geschafft, die Bevölkerung zu begeistern und eine Identifikation mit der FONTANA zu schaffen. Ausdruck hierfür war die Spende von über 20.000 Mark, die der Ehrenausschuss unter dem Vorsitz des damaligen Ortsvorstehers Reinhold Geyer organisierte.

Sportlich spielte die Fontana in der II. Amateurliga - später Bezirksliga Rheinhessen. Mit eigenen Spielern aus dem Jugendbereich (Pannek, Jost, Habig, Manfred Hämmerlein) und dem ehemaligen 05er Manni Kipp war manch packendes Lokalderby gegen Mombach 03 und den SV Gonsenheim auf der Steig zu sehen, die jedoch nicht mehr allzu lange Domizil der Fontana sein sollte. 1983 übernahm Jürgen Bienefeld den Vorsitz. Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Siegfried Lehr wurde das Ziel verfolgt, einen Sportplatz zu schaffen, der den gestiegenen Mitgliederzahlen Rechnung tragen sollte. Es folgten unzählige Diskussionen um für und wider einer Generalsanierung auf der Steig oder eines neuen Geländes an anderer Stelle.
Die Stadt Mainz räumte endlich dem Finther Sportplatzbedarf oberste Priorität ein und im Oktober 1986 erfolgt der Spatenstich für die heutige Bezirkssportanlage durch OB Jockel Fuchs. Leider konnte aus finanziellen Gründen das schon damals notwendige 2. Spielfeld und die vom Turnverein gewünschte 400m Bahn nicht realisiert werden. Die Verantwortlichen der FONTANA waren jedoch im Hinblick auf den Bau eines neuen Clubheims gefordert. Unnachgiebig verhandelte Jürgen Bienefeld und Siegfried Lehr in etlichen Gesprächsstunden mit den Vertretern der Stadt Mainz, die von Erfolg gekrönt waren. Die zukunftsweisende Planung von Bienefeld, die tatkräftige Umsetzung dieses Vorhabens von zahlreichen Mitgliedern, allen voran Edmund Rehm, haben die „"Fontana Stuben" entstehen lassen, die heute für unseren Verein als Begegnungsstätte lebensnotwendig ist und das eingegangene finanzielle Risiko gerechtfertigt hat. Zahlreiche Alt- und Neu-Finther schätzen das seit der Einweihung 1988 bis 2007 von Alfred und Ursula Krimmel bestens geführte Lokal. Auch hier hat sich Kontinuität und ein gutes Miteinander bewährt, wie es bei der FONTANA üblich ist.
Wie so oft begann auch die erfolgreichste Zeit des Vereins der letzten Jahrzehnte mit einer Niederlage. Pünktlich zum sechzigjährigen Jubiläum und der Einweihung der neuen Bezirkssportanlage an der Römerquelle stieg der VfL Fontana in die A-Klasse ab. FONTANA in der A-Klasse - für viele Mitglieder schwer vorstellbar.
Nachdem in den letzten Jahren der Bau des eigenen Vereinsheims im Vordergrund stand, arbeitete der Vorstand nun wieder engagierter an der sportlichen Zukunft des Vereins. Herbert Jost wurde 1. Spielausschussvorsitzender und Willi Rehahn sein Stellvertreter. Der bisherige A-Jugendtrainer Manfred Lorenz wurde zum Aktiven-Coach befördert.
Neues Kunstrasenspielfeld, neue sportliche Führung, also musste auch die Mannschaft rundum erneuert werden.
Mit den Neuzugängen E. Steib, F. Buchmann, R. Hofmann, W. Hämmerlein, A. Lenert und T. Lenert wurde das Team um Kapitän Girtler zum Favoriten ernannt.
Die Mannschaft zeigte dann auch, dass die Aufstiegshoffnungen berechtigt waren. Nach zehn Spielen stand die Tabellenführung mit 19:1 Punkten zu Buche. Mit einem Sieg in Laubenheim wurde die Herbstmeisterschaft perfekt gemacht.
Doch es hatte sich bereits ein gewisser Schlendrian im Team breit gemacht. Im Laufe der Rückrunde konnte die Mannschaft nicht mehr an die Leistung der Vorrunde anknüpfen und als das letzte Heimspiel gegen BSC Mainz verloren wurde, zog Alemania Waldalgesheim vorbei und wurde Meister der A-Klasse.

Wegen der Einführung der neuen Landesliga berechtigte auch die Vize-Meisterschaft zum Aufstieg in die Bezirksliga und somit wurde das gesteckte Ziel, der Wiederaufstieg, realisiert.
In der Saison 1989/1990 spielte die Fontana in der Bezirksliga Rheinhessen. Der kontinuierliche Aufbau der 1. Mannschaft wurde vorangetrieben. Das Gerippe des Spielerkaders konnte gehalten werden und mit Klaus Drach, Freddy Strohmeier und Thorsten Ruppe schlossen sich 3 hochkarätige Neuzugänge dem Verein an.
In der Vorbereitungszeit wurde das Rheinfront-Turnier gewonnen und die Fontana avancierte zum Geheimfavoriten. Das Team von Trainer Manni Lorenz spielte als Aufsteiger offensive drauf los. Vom "Finther „Wundersturm" war die Rede. Die Offensivreihe Girtler, Ruppe, A.Lenert und Hippenstiel erzielten Tor auf Tor. Siege wie das 9:1 gegen den SV Gimbsheim bedeuteten nach der Vorrunde Platz 3 in der Tabelle.

Die Rückrunde begann mit einem Paukenschlag, der Bezirksligageschichte schrieb. Mit 15:0 wurde der TuS Nack besiegt. Ein Ergebnis, das es bis dato in der Bezirksliga noch nicht gab und es auch lange Zeit nicht mehr geben sollte. Am Saisonende wurde der 2. Tabellenplatz erreicht, mit über 100 erzielten Toren. Bester Thorschütze war Thorsten Ruppe mit 35 Toren.

Metzgerei Weil
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